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Werwölfe

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Beitrag  Admin Mo Jul 12, 2010 1:56 pm

Werwölfe Werwoe10

Werwölfe

Der Begriff Werwolf bezeichnet das Mysterium, dass sich ein Mensch unter besonderen Umständen nachts in ein Tier verwandeln kann und bei Tagesanbruch wieder seine menschliche Gestalt annimmt. Die meisten Sagen berichten von Männern, die aufgrund ihres familiären Erbgutes oder infolge einer Verletzung, die sie durch eine solche Kreatur erhalten haben, in bestimmten Nächten zu einem Tier (meist zu einem Wolf) mutieren. Das Wesen, in welches sie übergehen wird als unheilvoll und raubtierhaft beschrieben.

Sogar Familienmitglieder werden von ihm angegriffen, da das Wesen offenbar keine Erinnerung an seine jeweils andere Existenz besitzt. So kann sich der Betroffene, sobald er seine menschliche Gestalt wieder besitzt, nicht mehr an seine nächtliche Jagd erinnern. Die Erinnerung kann in Form von Traumbildern zurückkehren, das scheint aber eher selten der Fall zu sein. Je länger der Mensch von diesem Phänomen befallen ist, desto geringer werden die Abstände zwischen den Gestaltwandlungen, bis er schließlich ganz von der Gestalt des Tieres übernommen wird.



Für die einen ist Lykanthropie die Verwandlung des Menschen in ein Tier, nüchterne Wissenschaftler verstehen unter dieser Bezeichnung eine Form der Geisteskrankheit. Animalische Wahnvorstellungen lassen hin und wieder den strengen Gesetzen und Ordnungen unterworfenen Menschen auf die Stufe unserer Vorfahren zurückfallen. Die Psychologen sprechen hier von Atavismus, halten den Werwolf für ein mythisches Wesen und den Lykanthropen für einen Geisteskranken.


Woher kommt der Begriff "Lykanthropie"?
Aus dem Griechischen leitet man die Worte lykos=Wolf und anthropos= Mensch ab.
Weitere Bezeichnungen: turnskin, turncoat
Russische Bezeichung für den Werwolf: volkodlak
Griechenland: lycanthropos
Frankreich: loup garou

Andere sagen, er kommt von dem legendären König Arkadiens, Lykon. Über den Namen herrscht nun nicht mehr, Dank eines kundigen Besuchers, Uneinigkeit: Lycanon. Er versuchte jedenfalls, Zeus durch einen Trick zum Verspeisen von Menschenfleisch zu bewegen und wurde zur Strafe in einen Wolf verwandelt.


Fälle über Werwölfe

Ein Adliger befand sich 1558 auf der Jagd, als er von einem Wolf angefallen wurde. Im Kampf hieb er ihm eine Pfote ab und steckte sie als Andenken in seinen Rucksack. Auf dem Rückweg machte er bei seinem Nachbarn Rast, holte die Trophäe aus dem Rucksack. Es war eine Frauenhand mit einem goldenen Ring an einem Finger, den der Nachbar als den seiner Ehefrau identifizierte. Er eilte hinauf ins Schlafgemach seiner Frau und fand sie, wie sie gerade versuchte, den blutigen Stumpf ihrer Hand zu verbinden.


Der Fall Garnier:
Die Behörden der französischen Stadt Dôle gaben am 13. September 1573 ihre Einwilligung zu der Jagd auf einen Werwolf, nachdem man viele Kinder tot und teilweise aufgefressen gefunden hatte. Man jagte Gilles Garnier, einen Einsiedler. Zwei Monate später hörten die Dorfbewohner Schreie eines Kindes und das Knurren eines Wolfes. Sie fanden ein schwerverletztes Mädchen und sahen einen großen Wolf davoneilen. Sechs Tage danach verschwand ein 10 Jahre alter Junge. Die aufgebrachten Dorfbewohner überfielen die Hütte des Einsiedlers, warfen ihn und seine Frau ins Gefängnis. Garnier legte 2 Geständnisse ab. Er wurde am 18. Januar 1574 lebendig verbrannt.


Als 1598 Jäger die Wälder um die französische Stadt Angers durchstreiften, fanden sie die zerstückelte Leiche eines Jungen. Sie näherten sich vorsichtig dem Körper und sahen dabei zwei Wölfe im Dickicht verschwinden. Die Jäger folgten ihnen, aber sie fanden keinen Wolf, sondern einen hageren großen Mann mit verwarloster Kleidung, verwilderten Haaren und klauernartigen Fingernägeln, zwischen denen Fleischfetzen hingen. Der Mann war ein Landstreicher namens Jaques Roulet und man stellte ihn in Angers vor Gericht. Dort wurde geprüft, ob er, wie er selber sagte, ein Werwolf, oder ein Lykanthrop, also ein Geisteskranker war. Für die damalige Zeit fiel das Urteil milde aus: 2 Jahre Irrenhaus.

Pierre Gandillon: Er war ein einfacher Landarbeiter, der in den Jurabergen um 1598 lebte. Er wurde beschuldigt, am Hexensabbath in Wolfsform teilzunehmen.

Um 1603 stellte sich der 14 Jahre alte Schafshirte Jean Grenier den Behörden und gab freimütig zu, 50 Kinder ermordet zu haben. Ein Nachbar habe ihn dem "Lord des Waldes" vorgestellt, der ihm eine Salbe und ein Wolfsfell gab. Er brachte den Gerichtssaal zum Lachen. Das Gericht bescheinigte ihm eine niedrige Intelligenz und schickte ihn in ein Kloster, wo er völlig stumpfsinnig wurde.


Zwischen 1520 bis 1630 wurden mehr als dreißigtausend Werwolf-Fälle gemeldet.


Die Bestie von Gévaudan:
Es begann im Jahre 1764. Die meisten Einwohner des Dorfes Gévaudan waren Bauern und Schafshirten und drei Jahre sollte sie die Bestie in Angst und Schrecken versetzen. Das erste Opfer war ein 14jähriges Mädchen, das grausam entstellt wurde. Handelte es sich um einen besonders großen Wolf? Die Bestie griff nur die Schwächsten an. Frauen, Kinder und Männer, die ihre Herde alleine auf die Weide trieben. Die Menschen schlossen sich in ihren Häusern ein und vermieden es, alleine das Vieh zu hüten oder in den Wald zu gehen.
König Ludwig XV entsandte 1765 einen Wolfsjäger in die Gegend, doch die Bestie war klug und kannte sich aus. Sie versteckte sich in Schluchten und schüttelte die Verfolger im Dickicht des Waldes ab. Auf der Flucht vor ihren Häschern zefetzte sie alle, die sich ihr in den Weg stellten.
Als der große Jahrmarkt im Jahre 1765 stattfand, hielt man die Bestie für tot, bis sich am Dorfesrand die Leiche einer Frau fand, deren Kehle durchbissen worden war. Die Kirche sprach vom "Boten des Teufels", der die Menschen für ihre Sünden bestrafte.
Im Herbst hielt das Morden an, im Winter jedoch verschwanden weniger Menschen und man dachte, die Bestie sei ihren Wunden erlegen. Das Morden ging im Frühling erneut los, schlimmer denn je. Am 19. Mai 1767 tötete ein gewisser Jean Chastel die Bestie.


Geschichte

Es gab einst einen alten griechischen Kult, der alljährlich am Berg Lykäus abgehalten wurde und bei dem das Opfer der Priester auch Menschenfleisch enthalten haben soll.
Nordische Krieger hüllten sich in das Fell der von ihnen erlegten Bären, weil sie glaubten, daß so die Kraft des Tieres auf sie überging. Daher die Bezeichnung "Berserker". Auch die afrikanischen Leopardenmenschen hingen sich Felle um und töteten bis in unsere Zeit zahllose Menschen mit einer dreizackigen Eisenkralle.
Die Römer glaubten ebenfalls, daß ein Mensch sich mit Hilfe von Zaubersprüchen in einen Wolf verwandeln konnte. Dieser Glaube zeigt sich in den Mythen vieler Weltkulturen, wobei jeweils das gefährlichste Tier des Lebensraumes in Verbindung mit Verwandlungen gebracht wird. Tiger, Hyäne, Leopard, Katze, Bär oder eben Wolf.

Für die amerikanischen Indianer ist der "skinwalker" immer noch fester Bestandteil ihrer Riten.

Im Europa des 16. Jahrhunderts war der Werwolfglaube weit verbreitet. Ein Mensch verwandelte sich unter dem Einfluß des Vollmondes in einen Wolf, streifte dann durch die Wälder, fiel Menschen und Vieh an, bis er im Dämmerlicht des anbrechenden Tages wieder zum Menschen wurde.

Im Glauben der damaligen Menschen vermischte sich die Angst vor Werwölfen, Vampiren und der Dunkelheit mit Tieranbetung (Totemismus). Man sagte, daß Werwölfe nach ihrem Tode zu Vampiren wurden. Ihnen wurden Unwetter und Epedemien zur Last gelegt. So, wie die Anklagen wegen Hexerei zunahmen, stieg auch die Anzahl der Anklagen wegen Lykanthropie.
Es gibt verschiedene Arten der Verwandlung. Zum einen könne sich ein Mensch aus eigenen Stücken durch Zaubersprüche, Gürtel oder Salben in einen Wolf verwandeln, zum anderen täte er dies mitunter unfreiwillig durch den Einfluß des Mondes oder durch einen Biß eines anderen Werwolfes. Eine andere Variante wäre die vererbare Lykanthropie.

Verwundete man einen Werwolf, so mußten sich diese Wunden auch am retransformierten menschlichen Körper wiederfinden lassen. Mehr dazu unter der Rubrik "Fälle". In den Tagen der Anklagen glaubte man, daß sich der Werwolf ganz und gar in einen Wolf verwandele, im Gegensatz zu den Hollywood-Filmen. Man ging auch davon aus, daß viele Werwölfe ganz normal aussahen, da sie ihr Fell auf der Innenseite der Haut trugen.

In den schwedischen Sagen trafen sich am Weihnachtsvorabend ganze Rudel von Werwölfen an einer Schloßruine in Courland. War es nur ein kolletkiver Trance-Zustand? Von Werwolf-Schulen ist auch in der slawischen Sagenwelt die Rede.
Die ursprünglich kannibalistischen Riten im alten Griechenland oder Rom wurden durch den Werwolfmythos sozuagen entschärft, da das Essen von Menschenfleisch zunehmend einem Stigmata unterlag. Also geschah das Essen des Menschenfleisches unter Einfluss des Wolfes, diejenigen die das Fleisch aßen, glaubten Werwölfe zu sein.
In Zambesi gab es den Kult der Leopardenmenschen. Auf Java den der Wertiger.
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